Ausschnitt des Stadtbildes von Nmes fotografiert von der Tour Magne

Eine tolle Möglichkeit, Französisch und Frankreich kennenzulernen, bieten das Voltaire- und das Brigitte-Sauzay-Programm. In diesem Jahr haben zwei Schülerinnen und ein Schüler ein Stipendium dieser Programme erhalten, eine Schule in Frankreich besucht und einen französischen Jugendlichen in die eigene Familie aufgenommen. So war Bastian zwei Monate, Mathilda sogar ein halbes Jahr in Frankreich und Charlotte hat drei Monate ein Gymnasium in Nîmes besucht.

Jedes Jahr können sich für diese Programme Jugendliche der Jahrgangsstufen 9, 10 und 11 bewerben. Das Schöne ist: 

  • die Reisekosten werden übernommen
  • Gastschule und Heimatschule begleiten den Austausch
  • die Zeugnisnoten spielen eine geringere Rolle als für andere Stipendien, es zählt das Interesse an einem Austausch

Hier der Bericht von Charlottes Austausch mit Sophie aus Nîmes:

 

Spätsommer in Nîmes

Vom 19. August bis zum 30. Oktober 2022 war ich im Rahmen eines Schüleraustausches über das Brigitte-Sauzay-Programm in Nîmes. Meine französische Austauschpartnerin Sophie war bereits nach den Osterferien 2022 zwei Monate hier. Ich habe so viel erlebt, dass ich vermutlich unzählige Seiten bräuchte, um wirklich alles aufzuschreiben, deshalb hier nur eine kleine Zusammenfassung.

Ich wurde sehr herzlich empfangen, auch wenn ich zu Beginn leider nur die Hälfte verstanden habe. Aber das Umgewöhnen von Deutsch auf Französisch ging schnell: Bald klappten sowohl Verstehen als auch Ausdrücken ziemlich reibungslos und Wörter, die ich nicht kannte, wurden mir immer sofort auf meine Nachfrage hin erklärt.

Vor der Schule hatte ich ziemliche Angst, die aber völlig unbegründet war: Der Empfang durch meine Mitschüler war sehr freundlich und ich habe im Laufe der Zeit mit vielen gesprochen. Auch die Lehrer waren sehr nett und haben teilweise auch gesagt, ich solle Bescheid geben, wenn ich etwas nicht verstehe, was aber eher selten der Fall war. Das Arbeitspensum ist in Frankreich deutlich höher: Die Regelung von maximal drei Arbeiten pro Woche gibt es nicht; in manchen Fächern schreibt man eine pro Monat, dazu kommen dann noch Hausaufgaben sowie hin und wieder Tests und benotete Hausaufgaben. Das kann schon manchmal anstrengend werden, vorsichtig ausgedrückt.

An den Wochenenden haben meine Gastfamilie und ich immer Ausflüge gemacht: entweder in umliegende Städte wie Avignon, Montpellier, Uzès ... oder an andere coole Orte wie den Pont du Gard, Frankreichs größte Salinenanlage in Aigues-Mortes, das Aquarium in Montpellier oder eine Bambouseraie am Eingang des Nationalparks der Cevennen. Außerdem waren wir während der anderthalb Wochen Restferien vor Schulbeginn unter anderem jeweils mehrere Tage in La Grande-Motte am Mittelmeer sowie in Hauteluce in den Bergen, wo wir schwimmen bzw. wandern waren.

Die tollen Ausflüge, die schöne landschaftliche Umgebung, das allabendliche Zusammenkommen beim gemeinsamen Essen (frisch gekocht von Sophies Vater) sowie vor allem die immer entspannte und herzliche Atmosphäre haben den teilweise entstandenen Schulstress bei Weitem über- und aufgewogen!

Abschließend kann ich nur sagen, dass dieser Austausch eine wundervolle Erfahrung für mich war und mir unzählige schöne Erinnerungen geschenkt hat. Es war eine tolle Zeit und ich kann nur jedem an Frankreich und Französisch Interessierten empfehlen, sich auf dieses aufregende kleine Abenteuer einzulassen.