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Vortrag von Stefan Niekamp

Am Freitag, den 17. Mai 2013 war Stefan Niekamp – ein ehemaliger Schüler des Abiturjahrgangs 2009 – zu Gast am Gymnasium Nordhorn. Stefan Niekamp, der zurzeit Physik in München studiert, hielt vor Schülerinnen und Schüler eines Biologie-Kurses und dreier Physik-Kurse auf erhöhtem Niveau einen interessanten Vortrag. Unter anderem berichtete über das Thema seiner Bachelorarbeit: Biomolekulare Nanotechnologien. Er nutzt die DNA um Nanostrukturen zu entwerfen und damit u.a. Experimente an Proteinen durchzuführen.

Zu Beginn des Vortrags beschäftigte sich Stefan Niekamp jedoch mit dem Studium im Allgemeinen. Er ging auf ganz praktische Fragen zum Studium ein: „ Wie finanziere ich mein Studium?“ oder „ Welche Kosten muss ich für eine Wohnung/Zimmer einkalkulieren?“

Die Frage „Soll ich Physik studieren?“ hat er natürlich mit einem „Ja“ beantwortet, vorausgesetzt man hat ein entsprechendes Interesse an dem Fach. Die Berufsaussichten nach einem Studium der Physik schätzt er als gut ein, denn Physiker finden auch Jobs, die auf den ersten Blick vielleicht nichts mit Physik zu tun haben: Arbeitgeber sind z.B. Versicherungen oder Unternehmensberatungen.

Eine seiner Empfehlungen war, sich bei der Wahl des Studienortes einmal anzuschauen, welche Universitäten in der Exzellenzinitiative des Bundes aufgenommen worden sind. Bei diesen Universitäten kann man davon ausgehen, dass sie finanziell besser in Forschung und Lehre aufgestellt sind als andere Unis. Auch vor einer Bewerbung um ein Stipendium sollte man nicht zurückschrecken. Er selbst hat sich bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes beworben und wurde dort auch angenommen. Neben einer beachtlichen finanziellen Unterstützung ist auch das Netzwerk, welches man über die Stiftung erhält, sehr nützlich. Nach seiner Bachelorarbeit, die er an der TU München bei Prof. Dietz anfertigt, absolviert er ein Auslandsjahr in San Francisco/USA. Das Jahr wird über die Stiftung finanziert.

In seinem Studium beschäftigt sich Stefan Niekamp mit dem Bereich der Biophysik.
Die Biophysik ist eine interdisziplinäre und noch recht junge Wissenschaft. Der Forschungsbereich 'Biophysik' befasst sich mit der physikalischen Beschreibung von biologischen Systemen. Ziel ist es, physikalische Prinzipien in der Biologie zu identifizieren und zu verstehen. Dazu werden neue physikalischen Messmethoden und Modellierungs-Konzepte entwickelt und angewendet. Die Komplexität der lebenden Materie bietet die faszinierende Gelegenheit, vollkommen neue physikalische Gesetzmäßigkeiten zu entdecken.
Ein Verständnis der molekularen Mechanismen, die Leben ermöglichen oder Krankheiten verursachen, ist ein zentrales Ziel der Forschung. Auf der anderen Seite können diese Erkenntnisse auch bei der Diagnose und Heilung von Krankheiten eingesetzt werden.

Als Beispiel erläuterte er, wie man in der Forschung heutzutage mit Hilfe von DNA-Stücken Nanoroboter baut, die gezielt Moleküle in andere Zellen transportieren können. Gelänge hier die Umsetzung in die Alltagstauglichkeit, so stünden neue und effektive Medikamente zur Krebsbekämpfung zur Verfügung.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten durch das Referat wertvolle Tipps zur Wahl und Organisation des Studiums. Durch den spannenden Einblick in die Welt der Bio- bzw. Nano-Physik hat Stefan Niekamp Schüler/innen sicher dafür begeistert, sich für ein Studium der Naturwissenschaften zu interessieren.
Die Zuhörer/innen dankten dem Referenten mit einem großen Applaus.