Erst kürzlich haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 am Gymnasium Nordhorn ihre Prüfungskurse gewählt. Viele - es sind nicht weniger als 34! - entschieden sich bei den Kursen auf erhöhtem Anforderungsniveau für das Fach Kunst. Eben diese Schülerinnen und Schüler profitieren derzeit von einer Zusammenarbeit mit dem Atelier Sägemühle. Drei Wochen lang dürfen die neuen Talente genau dort die Räumlichkeiten nutzen, um frei zu arbeiten.

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Bereits nach einer Woche lässt sich sagen, dass das Projekt Früchte trägt, die sich sehen lassen können. Zum Einsatz kommen neben den obligatorischen Bleistiften auch Kreiden, Aquarell-, Acryl- oder Ölfarben. Ebenso entstehen plastische Arbeiten aus Papier und Holz. Die Qualität dieser Studien lässt erkennen, dass die Nachwuchstalente mit der Prüfungskurswahl eine gute Entscheidung getroffen haben. Es braucht Kreativität, Engagement, Mut, Geschick und Eigensinn. Diese Elemente können sich im "Freiraum Sägemühle" hervorragend entfalten.

Auch seitens der SchülerInnen fällt das Zwischenfazit durchweg positiv aus: Es sei herrlich, in solch einer schönen, angenehmen Atmosphäre ohne Druck durch Zeit oder Benotung zu arbeiten. Man könne hier frei experimentieren und so seinen eigenen Stil suchen bzw. finden. Bei diesem Prozess bleibt es nicht aus, dass man zwischendurch eventuell einmal scheitert - am Material, an der Farbwahl oder an der Idee. Aus Fehlern entstehen dank der Kreativität jedoch zumeist neue Ansätze und Richtungen, welche die Entwicklung wieder vorantreiben.

Eine weitere positive Erfahrung sei, dass die Kunst-Kursgruppe bereits jetzt zusammenfindet. Das Arbeiten mit Gleichgesinnten sei befreiend und inspirierend zugleich.
Das Projekt endet am Freitag, den 05.04.2019 mit einer Gesamtschau von 15:00 - 18:00 Uhr.

Thea Lambers

Erfolgreiche Neuauflage der Grafschafter Mathematik Olympiade

logoBereits zum dritten Mal hat das Gymnasium Nordhorn die Grafschafter Mathematik Olympiade GraMO durchgeführt (26.03.19). Nach dem Gründungsjahr 2010 und der Wiederholung 2011 wurde der regionale Wanderwettbewerb bereits zum 10. mal durchgeführt.

Gestärkt durch eine warme Mahlzeit in der Mensa des Gymnasiums machten sich am Dienstag, den 26.03. insgesamt 144 Schülerinnen und Schüler an die Arbeit. Dabei hatten die Jahrgänge 5 und 6 in einer einstündigen Arbeitszeit drei Aufgaben zu lösen, um sich anschließend dann im sportlichen Wettstreit beim „Spiel ohne Grenzen“ messen. Für die Durchführung dieser sportlichen Gaudi, die mit einem gesonderten Preis prämiert wurde zeichnete die Fachschaft Sport verantwortlich. „Es ist immer wieder ein Erlebnis, zu sehen, wie engagiert und begeistert die Kinder versuchen, die sportlichen Herausforderungen zu meistern“, zeigte sich der Fachobmann Sport Michael Pöppelmann beeindruckt.

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Auf die älteren Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 bis 10 warteten zunächst vier Aufgaben, die in 90 Minuten zu bearbeiten waren. Die drei besten Teams der oberen Jahrgänge konnten qualifizierten sich dann für die Endrunde. Es galt, zwei Aufgaben in 15 Minuten vorzubereiten und dann in einem Kurzvortrag vor allen Anwesenden zu präsentieren. Hierbei setzte sich das auch nach der Vorrunde erstplatzierte Team vom Gymnasium Nordhorn vor den Teams vom Marianum aus Meppen und dem Georgianum aus Lingen durch.

Im Wettbewerb der „Kleinen“ lautete das Ergebnis dann umgekehrt. Den Sportwettbewerb konnte das Franziskusgymnasium aus Lingen für sich entscheiden. Schulsieger mit den im Durchschnitt bestplatzierten Teams wurden das Marianum aus Meppen und das Gymnasium St. Ursula aus Haselünne.

„Natürlich kann solch eine Veranstaltung nur mit Unterstützung von außen so gut gelingen“ wies Fachobmann Stephan Heetlage auf das starke Engagement der Kreissparkasse Nordhorn hin. Auch Ringoplast aus Ringe und REWE waren unter den Unterstützern, die die Arbeit der Organisatoren sehr erleichterten.

Nach einem langen Tag mit Mathematik und Sport konnte schließlich der Schulleiter Herr Andreas Langlet den glücklichen Gewinnern gratulieren. Die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler konnten sich über die Preise und Geldgeschenke, die durch Frau Martina Höllman und Herrn Maik Benölken von der Sparkassen-Jugendförderung überreicht wurden, freuen.

Stephan Heetlage

Die drei Kurse des Faches Darstellendes Spiel des Gymnasiums Nordhorn stellten sich in diesem Jahr (am 12.03.19) ganz unterschiedlichen Herausforderungen: Wie kann es gelingen, den Zuschauern absurde Theatertexte nahezubringen? Wie schwierig kann es sein, eine Komödie auf die Bühne zu bringen? Und wie ist es möglich, ein sehr ernstes Thema ohne Pathos darzustellen und dennoch Zuschauern eine Message zu vermitteln?

Der erste Kurs nahm sich des Stückes "Midas. Nachtstücke" von Wolfgang Deichsel an. Thematisch verbunden über die Aussage: "Alles, was ich anfasse, wird zu Gold!" führten die Schüler-Schauspieler den Zuschauern absurde und vordergründig schräge Szenen vor, die Tiefe zeigten und menschliche Grundfragen aufwarfen. Exemplarisch hierfür die philosophische Frage nach dem Motor des Wechsels von Tag und Nacht, dem Kreislauf des Lebens. Eine Antike Göttin und ihr Gefolge sehen sich mit einem aufklärerischen Zweifler konfrontiert, der den Sonnenaufgangsmythos in Frage stellt. An der Oberfläche komisch dargestellt und zugleich in der Tiefe modern und relevant.

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Der zweite Kurs suchte sich die Kriminalkomödie "Bretter, die den Tod bedeuten" von Jessica Casties aus. Hier probt eine Schauspielgruppe ein Holmes-Stück. Während der Proben verschwindet der Hauptdarsteller - und ruft eine Kommissarin auf den Plan, die den angeblichen Mord untersucht. Dies die Szenerie für eine Kriminalkomödie, die die Schüler des Kurses schwungvoll auf die Bühne brachten.

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Den Abschluss bildete das Stück "Deadline" von Edmund Linden. Der Text macht auf die ADIS-Problematik in Afrika aufmerksam und zwar aus der Sicht von Europäern, die auf einem Flughafen in Uganda auf ihre Ausreise warten. Diese sehen die Schuld an der AIDS-Katastrophe bei den Afrikanern, entlarven sich aber Stück für Stück in ihrem Sprechen vor den Zuschauern, bevor sie am Ende selbst als mit HIV-Infiziert vom Tod mit roter Farbe markiert werden. In der Schüler-Inszenierung hoben komische Elemente heben das Pathos auf, das bei einem derart ernsten Thema peinlich wirken könnte.

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Der Theaterabend vor einer bis auf den letzten Platz gefüllten Aula zeigte, dass alle Kurse ihre selbst gewählten Herausforderungen souverän bewältigten und der lang anhaltende Applaus bewies: Den Zuschauern gefiel das Theater der diesjährigen Abiturienten. Das alleine schon ist ein Statement, wenn man bedenkt, wie viele junge Leute sich unter den Zuschauern befanden

Jörg Fröhlich.

Kurz vor den Weihnachtsferien und zudem als einzige Kandidatin unserer Schule - ein Novum in der Geschichte der AG - trat Luisa Kües zur Cambridge Advanced Prüfung an. Am Vormittag ging es zunächst darum, komplexe Aufgaben zum Leseverstehen zu lösen sowie sprachpraktische Herausforderungen zu bestehen, die ein hohes Maß an Sensibilität für syntaktische und lexikalische Besonderheiten der englischen Sprache erfordern. Nach einer kurzen Pause müssen die Prüflinge im Rahmen von 90 Minuten zwei anspruchsvolle Texte produzieren, wobei die erste Aufgabe obligatorisch ist, während man bei der zweiten eine Auswahl aus drei Möglichkeiten hat.

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Im Anschluss daran und noch immer am Vormittag steht eine Hörverstehenseinheit an, die sich aus vier Aufgaben zusammensetzt, deren letzte eine besondere Herausforderung darstellt, weil man sich auf der Grundlage einer Hördatei mit zwei Aufgaben gleichzeitig beschäftigen muss. Dann - endlich - gibt es eine längere Pause, bevor am Nachmittag die Sprechprüfung zu absolvieren ist. Für Luisa insofern eine Besonderheit, als sie nicht wusste, mit wem sie die Paarprüfung zu bestreiten hatte.

To cut a long story short, Luisa hat alle Herausforderungen brillant gemeistert und mit 205 Punkten ein Ergebnis erreicht, das deutlich über dem C1-Niveau liegt, um das es in der Prüfung geht und das nicht einmal herausragenden Schülern eines Kurses auf erhöhtem Niveau zugestanden wird. Daher bietet die AG weiterhin die Möglichkeit, seinen gymnasialen Abschluss um eine ganz wichtige Qualifikation zu bereichern. Die Hälfte aller bisherigen Prüflinge der AG hat - wie Luisa - eine Punktzahl erreicht, die zu einem zusätzlichen Vermerk auf dem Zertifikat führt, der Kenntnisse auf dem C2-Niveau bescheinigt. Und das ist das ist bekanntermaßen das höchste.

Thomas Puckert, Leiter der Cambridge AG

Am Montag, den 11. März 2019 besuchten die Schülerinnen und Schüler des Physikkurses auf erhöhtem Niveau mit ihrem Lehrer Herrn Fricke die Universität Twente in Enschede.

Prof. Boller vom LPNO hatte für die Schülerinnen und Schüler ein interessantes Programm zusammengestellt.  Nach einer kurzen Begrüßung durch Prof. Boller gab es die Gelegenheit, in kleinen Gruppen drei Institute der Uni Twente kennen zu lernen:
- das LPNO (Laser Physik und Nichtlineare Optik),
- das BMPI (Biomedical Photonic Imaging Group) und
- das RAM (Robotics and Mechatronic)

Im LPNO wird die Physik und Technologie von Lasern, nichtlineare optische Prozesse und die Verarbeitung optischer Informationen erforscht. An einem der leistungsstärksten Laser der Niederlande erklärte Prof. Boller den Schülerinnen und Schülern ein aktuelles Projekt. Der Laser kann kurzzeitig Leistungen im Bereich 100 GW erzeugen. Mit Hilfe der hochenergetischen Laserstrahlung und speziellen Gasen versucht man weiche Röntgenstrahlung zu erzeugen. Anwendung soll diese Strahlung in der Qualitätskontrolle bei der Firma ASML finden - die Maschinen für die Chipproduktion baut.

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Das BMPI (Biomedical Photonic Imaging Group) untersucht die Verwendung von Licht für medizinische Zwecke. Ziel ist z.B. die Entwicklung von optisch-akustischen Technologien für die medizinische Diagnose, insbesondere in den Bereichen Onkologie und Wundheilung.

Zwei Mitarbeiter des Instituts erläuterten ein Projekt, welches auf lange Sicht das Verfahren der Mammographie ergänzen bzw. ersetzen soll. Die Untersuchung der Brust erfolgt zurzeit noch mit Röntgenstrahlung, sie soll in Zukunft schonender mit Licht und Ultraschallimpulsen ersetzt werden. Prototypen sind zu Forschungszwecken in einer Klinik in Enschede im Einsatz. Die Idee: Bei der Bestrahlung mit gepulstem Laserlicht entstehen im Gewebe Ultraschallimpulse, die einen Rückschluss auf die Gewebestruktur erlauben.

Die Robotik und Mechatronik (RaM) befasst sich mit der Anwendung moderner Systeme und Steuerungsverfahren auf praktische Situationen. Untersucht wird die Anwendbarkeit moderner Systeme, Bildgebungs- und Steuerungsverfahren auf praktische Situationen im Bereich der Robotik. So wurden Robotervögel vorgestellt, die auf Flughäfen dazu dienen, andere Vögel aus dem Start- und Landegebiet zu vertreiben, um Unfälle zu vermeiden sowie Drohnen, die bei der Suche nach Verunfallten in den Alpen eingesetzt werden sollen. Weiterhin wurden Roboteranwendungsbereiche wie z.B. die Inspektionsrobotik, die medizinische Robotik (Unterstützung für Chirurgen, Diagnostik) und die Servicerobotik (Straßenreinigung, Service für Menschen) erklärt.

Zum Abschluss stellten zwei Studentinnen das Studium in den Niederlanden vor, insbesondere an der Uni Twente. Tipp: Für ein Studium an der Uni Twente ist kein besondere NC erforderlich, jedoch wird von jeder Bewerberin/jedem Bewerber verlangt, das sie/er die Fächer Mathematik und Englisch bis zum Abitur belegt hat.

Ausgeklungen ist der Nachmittag bei einem gemeinsamen Abendessen in Nordhorn. In den Gesprächen wurden nicht nur die Eindrücke des Besuchs an der Uni Twente mit Herrn Prof. Boller erörtert, sondern auch Fragen wie "Was kommt nach der Schule?" oder "Studiere ich im Ausland?".

Wolfgang Fricke